Sie waren mal Freundinnen. Beste Freundinnen. Über vierzig Jahre ist das her. Seitdem Funkstille.
Jetzt besucht Kat diese fremde Frau in ihrem Häuschen auf Kreta. Kat schreibt einen erfolgreichen psychologischen Ratgeberblog. Sie wurde um Rat gefragt von einer, die nur Easy sein kann. Online führen sie ein Stellvertretergespräch, das sich im echten Leben im griechischen Frühling nicht einstellen will. Ein Gespräch, das unbedingt zu führen wäre, wenn sie jemals wieder miteinander umgehen wollen.
Was ist passiert, als beide 16 waren, das sie für immer auseinandergebracht hat? Kat findet das Leben schwierig. Sie möchte cool sein, dazugehören. Aber das ist nicht einfach, wenn man die ewig Zweite ist. Ihre beste Freundin Easy ist immer die Bessere: hübscher, beliebter, besser gelaunt. Klar, da muss man schon mal ein bisschen was ausschmücken oder dazu erfinden, damit man zumindest die Interessantere ist, wenn schon alles andere unmöglich zu erreichen ist. Als Kat sich verliebt - unbedingt und absolut, wie das in diesem Alter ist - gerät alles aus den Fugen.
Wahrscheinlich hat jede:r von uns im Laufe ihres Lebens eine gute Freundin auf dem Weg verloren. Dieser Roman gibt den Impuls, das Warum zu überdenken. Und vor allem, ob es sich nicht lohnt, noch mal am losen Ende anzuknüpfen. Oder zumindest den Versuch zu wagen.
„Ach, und ich habe heute noch etwas gelernt: Wir waren jung damals, aber wir waren trotzdem längst die, die wir heute sind. Das ist erschreckend und tröstlich zugleich, oder?“
Bärbel Hanauske
Susann Pásztor, Die Geschichte von Kat und Easy, Kiepenheuer & Witsch 2021, 272 Seiten